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SEIN LEBEN LEBEN

Letterladys #2

Das 2. Treffen der Letterladys – via zoom natürlich. Es ist März 2021 und wir reden über die neuesten literarischen und filmischen Begegnungen, die uns berührt, begeistert, und auch sehr beschäftigt haben.

Wir, das sind heute Jana, Claudia und Uta irgendwo in Deutschland.

Uta startet mit der Vorstellung des Buches „Südlichter“ von Nina George. Es ist ein Novum der Literatur, denn dieses Buch ist in seinem Ursprung ein Buch als Teil des Romans „Das Lavendelzimmer“. Nachdem die Autorin jedoch so viele Male gefragt wurde, ob es dieses Buch wirklich gäbe, schrieb Nina George es kurzerhand noch nach. Sie selbst schreibt: ein poetischer Roman über die Liebe, den Zauber lauer Sommernächte in der Provence und die Sehnsucht nach dem Leben.

Uta ist begeistert von der Poesie der Sprache, der Anschaulichkeit der Landschaft und von den sie sehr berührenden inhaltlichen Momenten. Sie las uns eine Leseprobe vor und gab uns dann auch noch weitere Bücher von Nina George als Empfehlung mit, die da sind:

„Südlichter“, „Das Lavendelzimmer“ und „Schönheit der Nacht“. Eine Leseprobe aus Südlichter findest Du hier.

Claudia besprach mit uns den Dokumentarfilm „Becoming black“, der eine Empfehlung aus unserem 1. Treffen war. Er handelt von einem schwarzes Mädchen, das in den 60er Jahren in der DDR aufwächst und von ihrer Familie immer erzählt bekommt, dass ihre Farbe ein Zufall der Natur sei. Erst als Jugendliche entdeckt sie dann die Wahrheit und ihren tatsächlichen väterlichen Ursprung. Diese junge Frau wird später zum Topmodel des Modeinstituts der DDR und Claudia kannte sie tatsächlich persönlich. Auch kommt im Film eine Dozentin der Modeabteilung der Kunsthochschule Berlin zu Wort, die wir beide kennen.

Tatsächlich gab es im vorherigen Treffen noch eine andere Filmempfehlung: „Die Arier“, die leider nicht mehr zu sehen ist, da aus der Mediathek entfernt. Er geht der Frage nach, woher der Begriff Arier stammt und wie er nach Deutschland gekommen ist und hier zum Synonym der und des reinen, blauäugigen, blonden Deutschen werden konnte, obwohl sein Ursprung in Asien liegt.

Im Anschluss sprachen wir über „A quiet Passion“. Ein Film über das Leben der amerikanischen Poetin Emily Dickinson, die Zeit ihres Lebens nie die Anerkennung fand, die ihr eigentlich zugestanden hätte. Es geht um die Frage des authentischen Lebens, des selbstbestimmten Lebens, unabhängig von der Zensur der uns näher oder weiter entfernt umgebenden Menschen.

Diese Frage führte unser Gespräch zu „Madame Bovary“ von Gustav Flaubert. Ein Roman über den Lebenshunger einer jungen Frau, die sich durch Liebschaften schwer verschuldet und damit sich und ihre Familie ruiniert. Es ist ein Sittengemälde aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, das Flaubert erst einmal einen Prozess von der Zensurbehörde bescherte. Mehr dazu findet sich hier bei Wikipedia.

Madame Bovary wurde bereits 13 x verfilmt, zuletzt 2014 (USA) von der Regisseurin Sophie Barthes. Claudias Tipp: dieser letzte ist sehr sehenswert.

Lust auf mehr Bücher und Filme? Dann sei gespannt auf unser nächstes Treffen im April.

So viel Zeit muss sein – Letterladys #2 Buchtitel Das Lavendelzimmer
So viel Zeit muss sein – Letterladys #2 Film Madame Bovary