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süchtig

Letterladys #10

Alkohol – trinken oder nicht trinken. Wir sitzen vor der Getränkekarte und der Qual der Wahl: was trinken, wenn es kein Alkohol sein soll? Rhabarbersaftschorle macht das Rennen. Schwarze Johannesbeere ist auch immer wieder gut. Gibt es aber nicht überall.

Nur kurz später ploppt die nächste wesentliche Frage auf: „Wie lange darf man eigentlich frühstücken?“. Schließlich ist das „Café Übereck“ in Berlin Ostkreuz eine Frühstückskneipe. Die Antwort wird schließlich: 24h am Tag! Jederzeit beginnen ist möglich.

Und schon wieder eine nächste Frage: „Was frühstücken?“ 

– schwarzes Frühstück
– Nuttenfrühstück
– chinesisch
– englisch
– continental
– japanisch
– russisch
???

 

Wir entscheiden uns für das Tischangebot: Gemüsebällchen, mit Käse überbackene Tortillas und Oliven mit Schafskäse.

Übrigens: Der Teufel im Buch „Der Meister und Margareta“ von Michael Bulgakov heißt: Volant. Genauso heißt auch ein russisches Lokal in der Wichertstraße in Berlin Prenzlauer Berg. Große Empfehlung (Buch und Lokal).

So viel Zeit muss sein – Letterladys #10 – süchtig
So viel Zeit muss sein – Trennlinie

Jahreswechsel mit der 9.

Am 31. Dezember 2021 war ich in der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Eine leicht militante, klassische Aufführung des tänzelnden Dirigenten Andrew Manze. 2019 hatte ich – gleicher Tag, gleiche Sinfonie – das Konzert mit der Dirigentin Karina Canellakis gehört. Die New Yorkerin hatte so ganz anders mit den Möglichkeiten der instrumentalen Stimmgruppen gespielt. Ja! Gespielt. Ich war völlig verzaubert. Und wieder einmal überrascht, wie sehr verschieden ein und dasselbe Musikstück klingen kann.

Übrigens: Die Japaner haben die 9. Sinfonie von Beethoven zum Event gemacht und singen jährlich die „Ode an die Freue“ im Chor mit 10.000 Musikern. Der helle Wahnsinn: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=X6s6YKlTpfw

Stille und Einkehr

Claudia spricht dann über ihre Entdeckung des Hörbuchs: „Das Geheimnis der Rauhnächte“ von Joan Uhland. Eine Annäherung an das Thema aus philosophischer und kulturgeschichtlicher Betrachtung.

Buchtipp

Eine Buchempfehlung von Christine: „Geflochtenes Süßgras“ von Robin Wall Kimmerer, das eine Verflechtung von indigener Weisheit und wissenschaftlichen Erkenntnis herstellt und über die Großzügigkeit der Erde reflektiert. Ein Trost und Hoffnung spendendes Buch, das die Schönheit unserer Erde in Bildern einfängt, die in Erinnerung bleiben. Leider ist es von außerordentlichem Umfang und auch die 18h Hörspielzeit schrecken uns davon ab, es zum nächsten gemeinsamen Lesebuch zu machen.

So viel Zeit muss sein – Letterladys #10 – süchtig

Stattdessen einigen wir uns planlos glücklich auf das Buch „Dinge geregelt kriegen ohne einen Funken Selbstdisziplin“ von Sascha Lobo und Kathrin Passig. Schaffen wir das? Unser Lesen so zu organisieren, dass wir es nicht ständig organisieren müssen? Öhm, ich meinte unser Leben … 😉 Wir haben also eine klitzekleine Leseverpflichtung verabredet. (Gibt’s auch als Hörbuch.)

Noch eine Leselektüre für nebenbei, einfach mal was leichtes und schönes, schnuckeliges zum Vernaschen: „Der Garten über dem Meer“ von Mercè Rodoreda. Es spielt in Katalonien in den späten 20er Jahren in einem Herrenhaus über dem Meer und beschreibt die Beobachtungen des Gärtners über einen Zeitraum von sechs Jahren. Er beobachtet das Kommen und Gehen der jungen Besitzer, ihre Partys, ihren Sommernachtstraum und die feinen Risse im Idyll, die langsam entstehen.

Filmtipps

Im Laufe des Abends kehren zurück zum Thema Essen in Filmen und kommen auf die ARD-Serie „Eldorado KaDeWe“. Das sechsteilige Drama befasst sich mit dem berühmten Kaufhaus KaDeWe im Berlin der 1920er Jahre.

„Im August in Osage Country“ ist die nächste Filmempfehlung. Ein Film voll Generationenkonflikten, mit einer  herausragenden Besetzung: Maryl Streep, Julia Roberts, Chris Cooper, Ewan McGregor u.w. DRINGENDE EMPFEHLUNG!

Und zum Schluss noch eine weitere Filmempfehlung: „Nomad Land“ mit Francis McDormand. Ein Filmdrama über die Nomaden heutiger Arbeit: Überleben in den USA im 21. Jahrhundert. Der Film ist übrigens hoch dotiert und ausgezeichnet – Oscars 2021 für bester Film, beste Regie und beste Hauptdarstellerin.

So viel Zeit muss sein – Letterladys #10 – süchtig

Beim nächsten Mal

… geht es also ums Prokrastinieren und darum, wie wir Dinge geregelt kriegen, ohne einen winzigen Funken Selbstdisziplin 🤩.