SELBSTWIRKSAMKEIT
Letterladys #1
Zu diesem Treffen der Letterladys hatten wir uns im Vorfeld auf ein Buch verständigt: „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens. Dieses Buch wollten wir lesen und dann darüber sprechen.
Es ist unser 1. Gespräch – via zoom natürlich. Denn, es ist Februar 2021, Corona pur, alles virtuell sozusagen. Doch wir suchen, ja wir lechzen, nach Austausch. Wir wollen über Bücher, Filme, Ausstellungen reden und letztlich auch erleben.
Wir, das sind Jana, Christine, Claudia und Uta irgendwo in Deutschland.
Da es das erste Mal ist, sind wir noch etwas unsicher über das Procedere. Aber die Freude am Austausch, an der Entwicklung von Gedanken und ihrer Erweiterung durch die Perspektive der anderen ist groß.
Eine Einführung zum Inhalt des Buches samt Leseprobe und Verlagslink findest Du übrigens in diesem Beitrag hier.
Unser fast einstündiges Gespräch zum „Gesang der Flusskrebse“ beginnt bei unserem fast schon neidvollen Begleiten durch die unbedingte Unabhängigkeit des Mädchens Kya in seiner ganz eigenen Natur der Sümpfe von North Carolina. Wir sprechen über unser Erstaunen, was Gesellschaft, ja Zivilisation vor dem Gesetz, behauptet und in der Realität dann tatsächlich ist. Z.B. über die Unterlassungen, sozialen Abgrenzungen aufgrund einer Herkunft oder Hautfarbe. Wir staunen über die unglaubliche Selbstbestimmtheit, die eben aus der Konsequenz des Überlebens geboren ist. Und diskutieren lebhaft über die Selbstwirksamkeit, die durch konsequente Selbstbestimmung erwirkt werden kann.
Was bedeutet Selbstbestimmtheit in der heutigen Zeit und Gesellschaft? Gibt es diese überhaupt noch oder sind wir so verstrickt in gesellschaftlichen Normen und Verpflichtungen, dass ein wirklich selbstbestimmtes Leben praktisch unmöglich ist?
Wie viel Raum befindet sich zwischen Selbstbestimmung und Werten – ganz persönlichen und gesellschaftlichen?
Zum Ende entdecken wir beiläufig auch die Großartigkeit, dass jede von uns die Geschichte dieses Mädchen aus einer anderen Perspektive und mit einer anderen Wahrnehmung las. Und dass wir durch unser langes und detailliertes Gespräch diese drei (wir waren heute zu dritt) Perspektiven zu einem großen Ganzen vereint haben.
Fazit: absolut denkenswert!